Heu
Heu das Grundfutter unserer Pferde
Heu sollte eine gute Qualität haben, möglichst staubfrei und Schimmel frei sein. Nach gutem Heu
duften …
Heu gut, alles gut?
So einfach ist es leider nicht, denn welche Nährstoffe wie viel Energie, wie viel Eiweiß oder wie viel
Zucker im Heu ist, können wir weder sehen noch riechen.
Die Qualität des Heus hängt dabei sehr stark vom Zeitpunkt der Ernte, der Art der Gräser, Kräutern,
sowie der Lagerung ab. Für Pferde wird das Gras am besten gemäht, wenn die Gräser am Ende der
Blüte sind oder abgeblüht sind. Wird das Heu vor der Blüte gemäht, meist im Frühsommer, dann
sind die meisten Nährstoffe im Gras zu finden. Dies ist ein sehr gutes Heu für unsere
Hochleistungsrinder, denn im Gegensatz zu unseren Pferden benötigen sie eben auch
Hochleistungsfutter. Grundsätzlich ist der erste Schnitt das beste Heu für Pferde, gemäht Mitte der
Blühte oder nach der Blühte. So hat das Heu eine optimale Struktur und genügend Rohfasergehalt.
Danach sollte das Gras über einige Tage an Ort und Stelle getrocknet und anschließend an einem
luftigen Ort gelagert werden. Nun braucht es sechs bis acht Wochen, damit es dann zum Verfüttern
bereit ist. Nach dieser Zeit sind bei ordnungsgemäßer Lagerung alle Keime und andere
Mikroorganismen abgestorben.
Ist das Heu grün bis olivgrün und riecht intensiv nach Gras und Kräutern, sind viele Nährstoffe
enthalten. Fühlt es sich weich bis fein an, hat es einen hohen Eiweißgehalt. Es ist blattreich und
stängelarm. Dieses Heu zeugt für eine gute Lagerung und wurde vor der Blüte gemäht.
Schaut das Heu mehr gelb bis grün aus und riecht nach Heu, ist ein geringerer Nährstoffanteil
enthalten. Es fühlt sich rau und leicht sperrig an, hat dieses Heu einen niedrigen Eiweißgehalt, aber
einen hohen Rohfasergehalt. Es ist stängelreich und Blatt arm. Das Heu wurde in der Blüte gemäht.
Hat das Heu eine grau bis weiße Optik, ist es von Schimmel befallen und sollte auf keinen Fall
verfüttert werden! Es riecht faulig bis muffig und fühlt sich klamm bis feucht an. Bei diesem Heu
besteht ein hohes Risiko für Pilzbefall. Es fühlt sich sehr sperrig bis holzig an und ist sehr stängelreich.
Dieses Heu hat eine geringe Verdaulichkeit und es sind eher geringe Nährstoffe enthalten. Die
Lagerung ist leicht bis stark überhitzt. Dieses Heu besser nicht füttern, weil es mit Schimmel befallen
ist. Hier darf es keine Kompromisse geben.
Die Ursachen von Verstopfungen, Magen-Darm-Katarrhen sowie schweren Koliken und den immer
häufiger auftretenden Atmungserkrankungen liegen oft in der Verfütterung von schlechten
Heuqualitäten. Werden gute bis sehr gute Qualitäten eingesetzt, kann das Pferd – je nach
Leistungsklasse – schon daraus seine Grundbedürfnisse abdecken. Es bleibt dabei gesünder und
zeigt auch ein artgerechtes Verhalten.
T.H.E. Horses
Unabhängige und artgerechte Futterberatung
17. März 2022